Freitag, 5. Mai 2017

Blogparade: Spielplätze – Traumhaft oder wahrgewordener Albtraum?

Pünktlich zum Frühling ruft Lara von dreaming today zur Blogarade auf: Spielplätze - Traumhaft oder wahrgewordener Albtraum?

Selbstverständlich haben auch wir eine Meinung zu dem Thema.



Zunächst muss ich sagen, ich bin ja grosser Spielplatzfan. Obwohl Miniminga1 ja auch in der Kita bei gutem Wetter meist den ganzen Tag auf dem KiTa-eigenen Spielplatz rumturnt, möchte sie fast täglich nach dem Abholen auf einen der zig umliegende Spielplätze.

Das kommt mir sehr entgegen, denn zum einen liebe ich es, an der frischen Luft zu sein und zum anderen ist sie mittlerweile in dem Alter, in dem sie sich meist wunderbar selbst beschäftigen kann. Meistens trifft man ja eh alte Spielplatzbekannte für einen kleinen Schwatz oder ich geniesse die Zeit, zum Surfen, wenn ich nicht gerade Sandkuchen probieren oder das auf-dem-Bauch-Runterrutschen lauthals kommentieren muss.

Am allerliebsten aber beobachte ich ja die anderen Eltern:

Da gibt es die spanisch sprechende Mamiclique, die grundsätzlich auf der Bank sitzt, während die Kinder barfuss durch den Sand rennen (auch bei gerade mal 15 Grad). Deren Kinder kommen ab und an bei ihren Mamas vorbei und holen sich Süssigkeiten oder Limo ab, während ihre Eltern ratschen, Kuchen und Blätterteigtaschen essen und laut lachen. Verstohlen beneide ich deren Bisse in das Gebäck, während ich an den Apfelschnitzen meiner Tochter knabber, denn ich möchte ja ein gutes Vorbild sein, aber innerlich schüttel ich den Kopf ob meiner blöden Erziehungsmethode und sehne mich nach Schokokuchen...

Dann gibt es die Mamis, die ihrem Kind auf Schritt und Tritt folgen, beim Klettern Hilfe leisten, mit Engelsgeduld 348.978 Gugelhupfe backen und diese auch jedes Mal in den höchsten Tönen loben, bevor sie mit dem Kind zum nächsten Spielgerät hechte. Ich beneide die Energie dieser Mütter, während ich am Rand des Sandkastens sitze und vor mich hingähne. Wenn ich doch nur mal für ein Sekündchen die Augen schliessen könnte...

Mein Blick fällt auf die Gucci-Mami, die in Designerklamöttchen im Sand neben mir sitzt. Die Louis-Vuitton-Tasche hängt im Dreck, die Prada-Schuhe kriegen eine Ladung Sand ab. Alles, aber auch alles passt zusammen: Haarstyling, Make-Up, Klamotten... wie aus dem Katalog. Ich frage mich, ob sie wie ich blind in den Kleiderschrank greift und das Erstbeste rauszieht. Wahrscheinlich hat sie das einfach im Blut, ich müsste mich echt anstrengen, so ein Styling hinzubekommen. Ich gehöre ja zu der Sorte Mamas, die die guten Klamotten zu Hause im Schrank lässt, um sie zu schonen, und mit der Buddljeans oder gar noch mit Leggings am Boden sitzt. Irgendwie dämlich von mir...

Dann gibts da noch die Väter, die der Mutti mal ne Pause gönnen und gar nicht so richtig wissen, was sie machen sollen oder die Grosseltern, die ihren Enkeln irgendwie gar nichts zutrauen. Aber alle Kinder auf dem Spielplatz sind glücklich, egal wie ihre Begleitung sich verhält, das ist doch eigentlich das Allerschönste.

Spätestens um halb sechs leert sich der Spielplatz dann innerhalb von Minuten. Wir packen dann auch langsam mal ein, meistens als eine der letzten. Und dann sind natürlich ein paar Förmchen oder eine Schaufel verschwunden. JEDES MAL!

Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, dass jedes Mal ausgerechnet unser Zeugs verbuddelt wurde. Und ich habe bis dato kein Kind gesehen, dass alleine die Sandsachen zusammensucht und einpackt. Zumindest nicht auf den Kleinkinderplätzen, auf denen wir uns aufhalten.

Ich will ja niemanden etwas unterstellen, aber... irgendwer klaut hier wie die Raben! Wir sind ja nicht die Einzigen, die ständig über vermisstes Spielzeug klagen. Das nervt so dermassen. Und das kann ja auch nicht nur ein Münchner Phänomen sein...

Also liebe Mamis, beim Einräumen mal einen Blick in die Tüte werfen und fremdes Spielzeug einfach liegen lassen. Auch gerne über Nacht. Denn sollte man wirklich mal was vergessen oder übersehen haben, freut man sich, wenn es am nächsten Tag noch da liegen würde. Es geht nicht kaputt über Nacht... allein... in der Kälte... oder gar Nässe.

Ich gehe jetzt auch mal unseren neuen Bagger beschriften... das nervt mich tierisch, aber scheint ja nicht anders zu gehen.


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